Priesterweihe

Alle getauften Christen sind beauftragt und berechtigt, durch Wort und Tat den Glauben zu bezeugen und zu verbreiten. In besonderer Weise ist dies Auftrag der Priester; sie sollen das Evangelium verkünden, die Sakramente spenden und die Gemeinde Gottes leiten. Diese Beauftragung erfolgt im Sakrament der Priesterweihe. Nach dem derzeit geltenden Kirchenrecht können nur Männer, und zwar nur unverheiratete, dieses Sakrament empfangen. Wer Priester werden will, muss ein mindestens fünfjähriges Studium der Philosophie und Theologie sowie Praktika in Gemeinden und sozialen Einrichtungen absolvieren und nach dem Urteil des Bischofs für den kirchlichen Dienst geeignet sein. Die Priester sollen der Gemeinde Gottes als gute Hirten dienen. Durch ihren Dienst erfüllt der Herr, was er uns versprochen hat: «Ich bin gekommen, damit sie das Leben haben und es in Fülle haben» (Joh 10,10).

Dass es heute nur noch wenige, insbesondere jüngere Priester gibt, ist bekannt. Darüber wird viel geklagt. Priester fallen aber nicht vom Himmel. Die Sorge, dass es genügend Priester für die vielfältigen Aufgaben in der Kirche gibt, ist eine Aufgabe der ganzen Pfarrei, insbesondere natürlich der Familien. Eine lebendige Pfarrei, gute Jugendarbeit, Familien, in denen auch zuhause über den Glauben gesprochen wird und natürlich überzeugende Vorbilder von Priestern sind der Boden, auf dem Berufungen wachsen können. Das Gebet der Pfarreiangehörigen trägt dazu bei.

Für eine Gemeinde ist es ein überaus schönes, festliches, aber auch hoffnungsvolles Zeichen, wenn ein Pfarreiangehöriger sich für diesen Berufsweg entschliesst.